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Helfersystem - bitte beachten

Helfersystem - bitte beachten

von Ottmar Wiedemann -
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Liebe Schulleitungen, liebe Bürgermeister,

auf Grund des Artikels in der Augsburger Allgemeinen vom 29.07.2022 zum Thema "Lehrermangel" eine wichtige Anmerkung:

Das im Artikel angesprochene Helferteam an der Grundschule Altenmünster ist immer im Medienkonzept der Schule eingebunden.
Die konkrete Ausprägung des Einsatzes ist der jeweiligen Problemstellung angepasst und die Helfer sind im System integriert.
D. h. Lehrer + Schüler + Helfer bilden gemeinsam eine schlagkräftige Gruppe, Helfer werden nicht mal schnell "On-Top" aufgesetzt.

Im Winter 20/21 war die Problemstellung: Corona-Abstand, die Lösung: Vereinsheim + Helfer + Hybrider Unterricht.
Die Vorbereitungen erfolgten ab dem Juli 2020.
Im Winter 22/23 ist die Problemstellung: Corona-Krankheitsausfälle, Lehrermangel und fehlende Kompetenzen der Schüler.
Die Lösung: DDLAP + Peer-Group + Helfer.
Die konkreten Vorbereitungen erfolgten seit Februar 2022, das Konzept steht und ist eingeführt, in den letzten beiden Schulwochen wurden Lehrer und vor allem die Schüler entsprechend eingewiesen bzw. trainiert. 

Bitte beachten Sie:
Unterschätzen Sie die Einsatzdauer nicht.
Die Vereinsheimlösung war für 3-4 Wochen gedacht, letztendlich waren es 11 Wochen.
Auch der Winter 22/23 wird eine lange Einsatzzeit fordern.

Unterschätzen Sie den Integrationsaufwand nicht.
Wenn die Helfer nicht gut integriert werden, verbrennen Sie Helfer und Lehrer.
Ein Helfer, der nicht weiß was er tun soll oder kann ist nur eine zusätzliche Belastung für den Lehrer.
Für beide Seiten eine unbefriedigende Situation.

Der Helfer ist ein wichtiger Baustein, aber allein wird er das Problem nicht lösen.
Sie müssen im Lehrerkollegium die Rahmenbedingungen und die entsprechende Bereitschaft schaffen, um die Helfer effektiv einzusetzen.
Dazu sind auch Änderungen am "üblichen" Unterricht notwendig.
Intelligente Einsatzszenarien von Helfern bedeuten nicht zwangsläufig Qualitätsverlust im Unterricht.

Planen Sie ressourcenschonend.
Das Ergebnis des Helfereinsatzes muss für Lehrer und Helfer ein Gewinn sein, beide Ressourcen sind umsichtig einzusetzen.
Der Vertretungsplan sollte verschwinden.

Das Medienkonzept der GS Altenmünster orientiert sich am Schüler, nicht am Lehrer.
Vor 12 Jahren wurden zwischen Schulleitung und Bürgermeister beim Start der Digitalisierung der Schule zwei Ziele definiert:
Gezielten Einsatz der Finanzmittel und "Wir wollen an den Schülern sehen, dass die Digitalisierung ankommt".
Deshalb sieht das Medienkonzept nicht nur Lehrer, sondern praktisch alle verfügbaren Ressourcen zum Erreichen des zweiten Zieles vor.
Prüfen Sie alle Möglichkeiten vor Ort, schließen Sie nichts aus - geht nicht, das gibt es nicht.

Der wichtigste Punkt:
Der Helfer ersetzt keinen kranken Lehrer. Das wäre die mobile Reserve.
Der Helfer unterstützt den gesunden Lehrer bei doppelter Klassenführung.

An der GS Altenmünster bildet das Medienkonzept die Basis für diese Reaktionsmöglichkeiten, es ist ein Industrie 4.0 Modell mit Prozessautomatisierung.
8 Jahre lang wurden die Prozesse (Hard- + Software + Kompetenzen) aufgebaut, seit 3 Jahren wird zunehmend automatisiert.
Wie im Unternehmen muss das System "was bringen", ab Schuljahresbeginn 22/23 zu ersten Mal auch Entlastung für den Lehrer.

Falls Sie , die Schulleitung und Bürgermeister, das Helfersystem an Ihrer Schule / Kommune andenken, prüfen Sie alle verfügbaren Ressourcen, arbeiten Sie eng zusammen und erstellen Sie ein realisierbares Konzept, passend zu Ihrer Situation vor Ort.
Unser Konzepte haben keine 30 Seiten, sondern bestehen aus nur 5 Blättern mit viel Grafik, wenig Text.